Am gestrigen Dienstag, dem 25.08.2020, gründetet sich in Düren in der Becker & Funck: Stiftung Fabrik für Kultur und Stadtteil Düren der Dürener Gastronomen-Stammtisch.
Bei der Aktion „Leere Stühle“ auf dem Marktplatz in Düren am 24.04.2020, bei der gut 50 Gastronomiebetriebe ihre leeren Stühle aufgebaut haben, um auf ihre durch die Corona-Krise entstandenen Probleme aufmerksam zu machen, entstand die Idee der Gründung des Dürener Gastronomen-Stammtisches.
Initiiert von Willi Wolff, Inhaber u.a. des „The Wolff‘s Diner“ in Düren im Großen Tal sowie einer Veranstaltungsagentur, trafen sich 13 Betriebe, (weitere 5 haben sich entschuldigt und kommen zum nächsten Termin) durch ihre Inhaber unter der Einhaltung der Corona-Regeln zu einem ersten Gedankenaustausch. Ziel des Stammtisches ist es, sich untereinander zu vernetzen und einen Informationsaustauch zu forcieren. Es soll auch eine Plattform erstellt werden, in dem allen Betrieben des Stammtisches die gesammelten Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Bei diesem ersten Austausch wurde festgestellt, dass die Probleme der Gastronomiebetriebe, bedingt z.B. durch die Einhaltung der Coronaschutzverordnung, bei allen gleich sind. Die Gastronomen fühlen sich allein gelassen! Ziemlich genau vier Monate nach der Aktion „Leere Stühle“ geht es vielen Betrieben wirtschaftlich extrem schlecht. Auch organisatorisch ist einiges im Argen. So fehlt es den Betrieben teilweise an einheitlichen Informationen, z.B. im Umgang mit der Gästedatenerfassung. Auch ist festzustellen, dass die Umsetzung der Coronaschutzverordnung von Kommune zu Kommune anders gehandhabt wird. Die Unterstützung der Branche ist ebenfalls von Stadt zu Stadt anders, so werden in Köln und Düsseldorf Parkplätze direkt an Gastronomiebetrieben, den Betrieben für eine Außengastronomie zur Verfügung gestellt. In Düren wurden solche Anträge jedoch abgelehnt. Auch in Bezug auf die wirtschaftliche Unterstützung aus den verschiedenen Fördermaßnahmen fällt es den Betrieben schwer, an Informationen zu kommen und Anträge zu stellen. Stark differierend ist auch der Umgang der Vermieter der Gastronomiebetriebe mit der Corona-Krise. Die meisten Betriebe mussten berichten, dass ihre Vermieter zu keinerlei Zugeständnissen bereit sind. So wurden von den meisten auch für die geschlossenen Zeiträume die volle Miete aufgebracht.
Der Ausblick in die nahe Zukunft lässt leider auch wenig Gutes erwarten. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass das Terrassengeschäft für die meisten Betriebe in wenigen Wochen beendet werden muss und im Innenbereich nur wenige Plätze zur Verfügung stehen. Auch die von vielen Betrieben bereits angeschafften mobilen Stellwände und andere Maßnahmen schaffen nicht so viele Plätze im Innenbereich, so das ein wirtschaftliches Arbeiten machbar wäre. Aus der Gruppe kommt eine erste Forderung an die Politik der Stadt, die Gestaltungsverordnung, welche im Rahmen des Masterplanes für die Innenstadt gilt, insoweit temporär zu ändern, damit die Gastronomiebetriebe z.B. Terrassenschirme mit Seitenwänden aufstellen dürfen. Damit könnte die Terrassen-Saison verlängert werden. Nur mit solchen Maßnahmen sind die Betriebe kurz- und mittelfristig zu retten. Aus der Gruppe der Anwesenden haben sich drei Betriebsinhaber bereit erklärt, neben Willi Wolff, den Stammtisch weiter organisatorisch zu unterstützen. So fungieren als weitere Ansprechpartner Oliver Boldin – Das Brauhaus Düren, Sascha Kluck – Jeck & Jot sowie Anne Coutelle – Café Extrablatt.
Ein weiteres Treffen, zu dem auch Vertreter der Stadtverwaltung eingeladen werden, findet am 01. September um 19:00 Uhr statt, für das die EndArt ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.
Alle Gastronomiebetriebe aus Düren sind herzlich eingeladen, sich dem Stammtisch anzuschließen.
Anwesende Betriebe beim ersten Treffen:
Jeck & Jot, The Wolff‘s Diner, Eiscafé Garda, Metro Düren, Jülicher Hof, Burgrestaurant Nideggen, Café Extrablatt, Das Brauhaus, Zum Amboss, Mediterran, Airweiler Hof, Kandre’s